Abteilung Ellmendingen mit niedrigem Altersdurchschnitt und hoher Motivation auf Zusammenschlusskurs (17.02.2023)

Am vergangenen Freitagabend war die Freiwillige Feuerwehr in Ellmendingen mit ihrer Abteilungsversammlung an der Reihe. Abteilungskommandant Steffen Kronenwett begrüßt die Kameraden aus der aktiven und der Altersmannschaft sowie die Vertreter aus dem Ratssaal. Besonders freut er sich über den inzwischen angekommenen Nachwuchs: Aus der Jugendfeuerwehr ist im vergangenen Jahr Marius Kretschmer zu den Aktiven übergetreten. Erstmalig in der Abteilungsversammlung dabei sind zudem die beiden 17-Jährigen Lisa Gerlitz und Helena Deeg, die sich in ihrem Anwärterjahr ebenfalls auf den Übertritt vorbereiten. Die beiden sind hochmotiviert, genau wie die anderen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr das umzusetzen, was sie nun schon seit Jahren theoretisch gelernt und geübt haben und Menschen in Not durch ihren Einsatz helfen zu können. Respekt vor der Aufgabe und den kommenden ersten Erfahrungen im aktiven Dienst haben sie, aber Angst davor haben die beiden jungen Frauen nicht, weil sie wissen, dass sie bestens vorbereitet werden.

Mit einem Altersdurchschnitt von 34,4 Jahren bei den Aktiven ist Ellmendingen in der Freiwilligen Feuerwehr Keltern eine Abteilung mit relativ entspannten Aussichten: In den kommenden zehn Jahren wird nur ein Kamerad aus Altersgründen ausscheiden. Aber auch, wenn es „im Spindraum schon recht eng wird, dürfen gerne noch mehr Kameradinnen und Kameraden dazukommen“, wünscht sich Steffen Kronenwett. 2022 gab es 34 Einsätze zu bewältigen, demnach fast ebenso viele wie im Vorjahr, die alle glimpflich ausgingen und von denen alle Kameraden gesund zurückgekehrt sind. Der Abteilungskommandant stellt fest, dass wohl aufgrund der demographischen Entwicklung in Ellmendingen zunehmend Türöffnungs- und Tragehilfedienste geleistet werden.
Die Übungsbeteiligung hat während der Entspannung der Pandemieeinschränkungen nachgelassen und ist von 80 Prozent auf 71 Prozent gesunken. Kronenwett zeigt Verständnis dafür, mahnt aber wieder höhere Beteiligung an, um die Mannschaft optimal auf Ernstfälle vorbereitet zu wissen. Das gemeinsame Übungskonzept mit der Abteilung Dietlingen ist bereits sehr gut angenommen worden. Die Abteilungen beginnen schon jetzt zusammenzuwachsen, weil sich die Mannschaften durch die gemeinsame Übung und den auf diese jeweils folgenden kameradschaftlichen Teil immer besser kennenlernen. Auch die erste Jugendübung hat bereits stattgefunden, in der Aktive mit der Jugendfeuerwehr trainieren. Das baut Distanz ab und macht für den Feuerwehrnachwuchs die erfahrenen Kameraden greifbarer.

Kommandant Joachim Straub begrüßt, dass nach schwierigen Jahren inzwischen wieder eine Übungsnormalität eintreten konnte. Die Einsatzzahlen sind seit 2020 leicht rückläufig und liegen 2022 bei 67 Einsätzen der Gesamtwehr mit 87 Aktiven. Er berichtet von den großen Projekten, die im vergangenen Jahr umgesetzt oder angestoßen wurden – Drehleiter und Mannschaftstransportwagen, Umstellung auf Digitalfunk, Feuerwehrneubau. Die kommende Gesamtversammlung am 18. März wird erstmalig in der Mehrzweckhalle im Speiterling durchgeführt „mit Aussicht auf unseren neuen Standort“. Dann werden Neuwahlen für die Feuerwehrführung durchgeführt. Die Bewerber für alle Positionen werden sich Ende Februar im Rathaussaal vorstellen. Straub ist beeindruckt von der Initiative der Abteilungen Ellmendingen und Dietlingen zum gemeinsamen Übungskonzept, das völlig ohne Anschub aus der Feuerwehrführung geplant und umgesetzt wird. Er wiederholt auch hier seinen Appell: „Jede und jeder wird für den großen Umbruch gebraucht, der uns in den kommenden zwei Jahren bevorsteht“, aber er weiß auch: „Wir schaffen das!“
Davon ist Bürgermeister Steffen Bochinger ebenso überzeugt. Er dankt allen Feuerwehrleuten für ihre „24/7-Bereitschaft zum Einsatz, und bei Ihnen ist das sogar noch auf 365 Tage erweitert“. Freiwillige Feuerwehr sei mit nichts anderem vergleichbar, nicht Training am Donnerstag und Turnier am Samstag, sondern sofortiger Einsatz, wann immer der Rufer piepe. Er verspricht, dass die Gemeinde weiterhin alles ihr Mögliche beisteuern wird, damit dieser freiwillige Dienst an der Gemeinschaft trotz allem so angenehm wie möglich gestaltet wird. „In der Verwaltung, im Gemeinderat und in der Bevölkerung sind wir stolz auf unsere Feuerwehr in Keltern“, versichert er.

In der Abteilungsversammlung wird Kevin Tischer von Kommandant Joachim Straub zum Hauptfeuerwehrmann befördert, seine Schulterklappen erhält er vom Stellvertretenden Kommandanten Patrick Wurster. Zum Ende der Versammlung verabschiedet sich Uwe Renninger als Stellvertretender Kommandant auch von den Kameraden in Ellmendingen. Er wird im März nicht mehr zur Wahl antreten.

2022 05 20 abtvers nieb

Bericht & Bilder: Susanne Herweg