Viel Lob für die Feuerwehr (25.03.2017)

Frauenquote in Führungsquote erfüllt Großes Engagement auch über die Gemeindegrenzen hinaus

Dass die Freiwillige Feuerwehr Keltern eine starke Truppe ist dies wurde bei der Hauptversammlung in der Niebelsbacher Turnhalle nicht nur mit der Anwesenheit von insgesamt über 120 Feuerwehrmännern, -frauen und Gästen deutlich. Zum Ausdruck kam dies auch in den Berichten der Feuerwehrführung mit Kommandant Joachim Straub an der Spitze. Er attestierte, dass neben der hohen Motivation, der reibungslosen Zusammenarbeit, der großen Kameradschaft und dem starken Engagement auf Kreisebene, auch die Frauenquote in der Feuerwehrführung erfüllt sei.
           
 

Untertitel: Frauenpower gibt’s bei der Feuerwehr Keltern in allen Altersklassen und in allen Aufgabengebieten mit: v.l. Jule Renninger, Melanie Augenstein, Nathalie Trägner, Stefanie Heinkel, Lenia Ulmer, Katharina Wurster, Nele Renninger, Nina Knaack und Stefanie Schwan. Sie stellen etwas mehr als zehn Prozent der aktiven Wehr.

So werde die Abteilung Weiler (25 Aktive) schon seit einiger Zeit von Melanie Augenstein und seit diesem Jahr die Abteilung Ellmendingen (17 Aktive) von Stefanie Schwan geleitet. Auch in der Jugendarbeit sei viel weibliches Engagement vorhanden. Insgesamt gehören der Feuerwehr Keltern heute 90 Aktive, 35 Kinder und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr und 44 Männer in der Altersmannschaft an. Zehn Prozent der aktiven Wehr sind weiblich. Gemeinsam und mit großer Begeisterung würden alle Aufgaben gemeistert, auch wenn von den Feuerwehrmännern und –Frauen viel abverlangt werde. Um sei wichtiger sei die Unterstützung durch den Gemeinderat und die –Verwaltung. Dabei ging sein Dank sein an Bürgermeister-Stellvertreter Hermann Becker, der in Vertretung für den im Urlaub weilenden Bürgermeister Steffen Bochinger gekommen war, an die fünf anwesenden Gemeinderäte, Hauptamtsleiterin Karla Arp und die neue Sachbearbeiterin fürs Feuerwehrwesen Mariette Nittel.
 

Mit Blick auf die technische Ausstattung stellte Joachim Straub fest, dass nach der Fahrzeug-Neubeschaffung für Weiler und Niebelsbach nun eine kurze Pause eingelegt werden könnte. Um jedoch weiterhin die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten zu können, sei mittelfristig eine Ersatzbeschaffung für das 21 Jahre alte, in Dietlingen stationierte, Haupteinsatzfahrzeug LF 16/12 sowie für das 35 Jahre alte Dietlinger TLF 16/35 erforderlich. Bevor Kommandant Straub über den Zustand und die Zukunft der Freiweilligen Feuerwehr Keltern resümierte zog der für das Einsatzwesen zuständige Stellvertreter Uwe Renninger Bilanz und sprach bei 59 Einsätzen von einem normalen Jahr. Dabei seien insgesamt 2500 Einsatzstunden zusammengekommen. Mit insgesamt 1.250 Lehrgangsstunden zusätzlich zur normalen Feuerwehrausbildung von 2.700 Stunden, sprach anschließend der für  das Ausbildungswesen zuständige Stellvertreter Patrick Wurster noch von einer weitaus höheren zeitlichen Inanspruchnahme auf ehrenamtlicher Basis. Ihm wurde an diesem Abend gleich mehrfach hohe Anerkennung für die Ausschreibung zur Beschaffung der neuen Feuerwehrfahrzeuge und seinem auch anderweitigen großen Engagement zuteil. Ähnlich wie später auch Kommandant Joachim Straub, wies er deutlich darauf hin, dass die Feuerwehr von Seiten der Verwaltung von den administrativen Aufgaben, befreit werden müsse, damit die Gemeinde weiterhin über eine hochmotivierte Wehr verfügt.


Welche Aufgaben von der Feuerwehr Keltern auch gemeindeübergreifend und auf Kreisebene erbracht werden, darüber berichtet auf der Hauptversammlung unter anderem Bernd Augenstein als Chef der Führungsunterstützungseinheit Nordschwarzwald (14 Aktive). Über ebenso viele Aktive verfügt auch die Absturzsicherungsgruppe, die seit kurzem Höhenrettungsgruppe Enzkreis heißt und mit der Bergwacht kooperiert. Hier zeigte Sven Gebhardt in seinem detaillierten Bericht auf was die Mannschaft im vergangenen Jahr geleistet hat. Für erfreutes Aufhorchen auf der Hauptversammlung sorgte der Bericht des Jugendfeuerwehrwarts Maik Bohnenberger. Er sprach davon, dass derzeit 35 Jungs und Mädchen im Alter von 6 bis 18 Jahren von den „Minis“ bis zur Jugendfeuerwehr dabei wären. Neben ersten technischen Übungen ständen bei allen Treffen auch die geselligen Unternehmungen, teilweise mit den Eltern im Vordergrund. Neben der Teilnahme am Himmelsleiterlauf in Ellmendingen, dem Pokalwettkampf und dem Jugendzeltlager im polnischen Myslowice freute ihn auch das Engagement von Lenja Ulmer und Nele Renninger, als Jugendsprecherinnen.
 

Die seit kurzem auch stellvertretende Kreisjugendsprecherinnen sind. In der Versammlung berichtete Nele Renninger anschließend über die zahlreichen Unternehmungen und der großen Begeisterung in der Jugendfeuerwehr. Ein Bericht der nicht nur die Feuerwehrführung freute, belegt er doch, dass die Feuerwehr aktuell keine Nachwuchssorgen habe; so anschließend Kommandant Joachim Straub. Er lenkte noch einmal den Blick auf die starke zeitliche Inanspruchnahme der Führungskräfte. Er appellierte, nicht nur mit Blick auf die nun anstehenden Besprechungen und Aufgaben im Zusammenhang mit der Planung und Begleitung des Feuerwehrhaus-Neubaus „Liebe Gemeindeverwaltung: befreien Sie uns von Verwaltungsaufgaben und Bürokratie und sie haben auch in Zukunft eine zuverlässige, moderne, innovative und hochmotivierte Freiwillige Feuerwehr. Ein Appell, den sowohl der neue Feuerwehrverbandsvorsitzende Markus Haberstroh als auch Kreisbrandmeister Christian Spielvogel mit deutlichen Worten unterstrichen. Erfreulicher war zum Schluss der Versammlung dann ein ganz besonderes Ereignis.
 

Kreisbrandmeister Spielvogel, durfte nämlich dem heute 54jährigen Frank Brecht die Landesehrung für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst aussprechen und das Ehrenzeichen und die Urkunde aushändigen. Dabei bezeichnete er den aktiven Feuerwehrmann und Kassier der Abteilung Dietlingen nicht nur körperlich als einen großen Feuerwehrmann und ein Vorbild für den Nachwuchs. Frank Brecht, dessen Vater Abteilungskommandant in Niefern war, bestätigte, dass ihm sein Engagement bis heute Freude bereitet und er vom Vater schon mit sieben Jahren zur Feuerwehr mitgenommen wurde. Für die Gemeinde gratulierte Bürgermeister Stellvertreter Hermann Becker noch mit einem Weinpräsent. Urkunden und Wein gab’s anschließend auch für Tobias Winter, der zum Löschmeister befördert wurde, für Jörg Krämer und Thomas Reuter die zum Oberlöschmeister befördert wurden, für Daniel Deeg der nun Hauptlöschmeister ist, sowie für Rudi Schlittenhardt und Patrick Wurster die zu Oberbrandmeistern befördert wurden.
 

Untertitel: Bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Keltern freuten sich (v.r.) Bürgermeister-Stellvertreter Hermann Becker, Kommandant Joachim Straub, Verbandvorsitzenden Markus Haberstroh und Kreisbrandmeister Christian Spielvogel über die Landesehrung von Frank Brecht (Mitte) für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Gleichzeitig konnte sich auch der stellvertretende Kommandant Uwe Renninger (v.l) mit allen über die Beförderung (ab 2.v.l.) von Jörg Krämer, Rudi Schlittenhardt,  Tobias Winter und Patrick Wurster freuen.