Abteilungsversammlung Niebelsbach (14.02.2020)

„Stell dir vor, es brennt und niemand kommt.“ Ein alter Slogan der Freiwilligen Feuerwehr in Niebelsbach wurde am Freitagabend bei der Abteilungsversammlung von Fritz Schneider, dem Vertreter der Altersabteilung, zitiert und verdeutlicht die leider noch immer großen Personalsorgen im Feuerwehrhaus. Abteilungskommandant Rudi Schlittenhardt bekräftigt, dass Nachwuchs und Zuwachs zu den aktuell neun aktiven Feuerwehrleuten dringend benötigt wird und freut sich mit der Mannschaft über den letztjährigen Neuzugang des vollausgebildeten Feuerwehrmanns Mathias Nicko. Es sei mit neun Einsätzen und siebzehn Pflichtübungen ein insgesamt ruhiges Jahr gewesen, der Ausbildungsstand, die Motivation sowie die Ausstattung sei gut und er sei mit der Durchführung aller Einsätze zufrieden. Nach den Jahresberichten der Abteilungsverwaltung dankte Michael Sengle als Vertreter des Gemeinderats für die große Einsatzbereitschaft bei hoher Arbeitsbelastung der „kleinen, aber feinen Abteilung“. Er lobte ihren Zusammenhalt und die gute Kooperation mit anderen Abteilungen und wies nochmals darauf hin, dass die enorme Bedeutung Freiwilliger Feuerwehren für Schutz und Rettung von der Bevölkerung zu häufig unterschätzt und nicht erkannt wird, welchen Gewinn sie für die Gemeinde darstellen. Die Verwaltung der Abteilung wurde einstimmig entlastet. Feuerwehrkommandant Joachim Straub unterstrich die Notwendigkeit der Freiwilligen Feuerwehren anhand des Brandes in Weiler am Jahresbeginn, als über einhundert Aktive in einem fast sechzehnstündigen Einsatz Dienst leisteten und ein Ausbreiten des Feuers auf weitere Gebäude verhinderten: „Das hätte mit ausschließlich hauptamtlichen Einsatzkräften nicht gelingen können.“ Den Stellvertretenden Kommandanten Uwe Renninger macht die zuweilen recht egoistische Anspruchshaltung der Menschen nachdenklich, die teils gar darin gipfelt, Einsatzkräfte zu beleidigen. Dennoch überwiegen zum Glück die Fälle, in denen die geleistete Hilfe geschätzt wird. Bürgermeister Steffen Bochinger zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der personell kleinen Abteilung und versprach Unterstützung bei der Aktivengewinnung. Er bedankte sich insbesondere auch für den Einsatz in der Neujahrsnacht und drückte seine Hoffnung aus, dass bei aller Tragik dieser Brand die Bevölkerung aufgeweckt hat und ein zutreffenderes Bild der Freiwilligen Feuerwehren hinterlässt. Bochinger übermittelte ein herzliches Dankeschön im Namen der Bevölkerung und des Gemeinderats an die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute. Zudem berichtete er, wie stolz ihn auch das von anderen Wehren erhaltene Lob mache und gab es gerne an die Versammlung weiter. „Die Gemeinde Keltern weiß, was sie an ihrer Freiwilligen Feuerwehr hat und dass man sich voll und ganz auf sie verlassen kann“, versicherte er. Unter Applaus der Kameraden wurden im Anschluss Beförderungen ausgesprochen: Yannik Zinser wurde frischgebackener Oberfeuerwehrmann und Sven Markowis erhielt die Schulterklappen des Hauptfeuerwehrmanns. Walter Gehring wurde für 55 Jahre Zugehörigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr geehrt.

 

Befördert wurden zum Hauptfeuerwehrmann Sven Markowis (3.v.l.) und Oberfeuerwehrmann Yannik Zinser (rechts daneben). Ihnen gratulieren Abteilungskommandant Rudi Schlittenhardt, Feuerwehrkommandant Joachim Straub, Bürgermeister Steffen Bochinger sowie die Stv. Kommandanten Patrick Wurster und Uwe Renninger.

 

Walter Gehring wird für 55 Jahre Tätigkeit in der Freiwillige Feuerwehr geehrt. Neben ihm Fritz Schneider, dahinter Rudi Schlittenhardt (r.) mit Stellvertreter Thomas Reuter (l.).