Hauptversammlung Feuerwehr Keltern (23.03.2019)

Dass die Freiwillige Feuerwehr heute weit mehr ist als eine „Feuerlöscheinheit“, dies wurde auf der Hauptversammlung der Gesamtwehr Keltern am Samstagabend in der Niebelsbacher Turnhalle deutlich. „Die Aufgaben bei der Freiwilligen Feuerwehr werden immer umfangreicher“, dies unterstrich Kommandant Joachim Straub vor rund 80 Feuerwehrkameraden und 14 Gäste, darunter sieben Gemeinderäte, sowie dem Stellvertretenden Kreisbrandmeister Martin Irion und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Feuerwehrverbands auf der Hauptversammlung in der Niebelsbacher Turnhalle. Mit Blick auf die Vielzahl der Einsätze, die umfangreiche Arbeit der Geräte- und Fahrzeugwarte, den Übungen, der Aus- und Weiterbildung, aber auch den administrativen Aufgaben wurde festgestellt, dass das Engagement der Ehrenamtlichen an seine Grenzen stoßen würde. Dringend gefordert wurde eine Entlastung durch die Einstellung von angestellten Fachkräften, damit sich die Feuerwehr auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren könnte. Eine Feststellung die der für die Ausbildung und den Übungsbetrieb zuständig stellvertretende Kommandant Patrick Wurster mit Zahlen und Fakten unterlegte.

Der für die Einsätze zuständige stellvertretende Kommandant Uwe Renninger attestierte, dass mit 103 Einsätzen eine Steigerung von fast 40 % gegenüber 2017 zu verzeichnen gewesen sei. Die Brandbekämpfung rückte mit 30 Einsätzen gegenüber den restlichen 73 Einsätzen mit Verkehrsunfällen, technischen Hilfeleistungen, Türöffnungen, Tierrettungen und vieles mehr in den Hintergrund. Trotz der großen zeitlichen Inanspruchnahme zu jeder Tages- und Nachtzeit seien die Aktiven stets einsatzbereit, was auch der guten technischen Ausstattung zu verdanken sei. In diesem Zusammenhang wurde der geplante Neubau eines Feuerwehrhauses, für die dann zusammengeführten Abteilungen Dietlingen und Ellmendingen als ein Schritt in die richtige Richtung bezeichnet. Allerdings dürfe man auch den Blick auf die Nachwuchsgewinnung nicht verlieren. Hier forderte man eine professionelle Werbeaktion.

Erfreut konnte Kommandant Joachim Straub feststellen, dass der Frauenanteil in der Wehr derzeit bei rund 13 Prozent liegt. Auch Jugendwart Maik Bohnenberger konnte Erfreuliches vermelden. So seien derzeit 38 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren mit Freude bei der Sache. Aus beruflichen und privaten Gründen sei es ihm jedoch nicht mehr möglich das Amt weiter auszuüben. Mit einem herzlichen Dankeschön für den geleisteten Einsatz in den vergangenen sechs Jahren wurde Maik Bohnenberger verabschiedet. Gleichzeitig legte Kommandant Joachim Straub eine Statistik vor, wonach in den kommenden zehn bis 15 Jahren 50% der derzeit Aktiven in die Altersmannschaft überwechseln würden. Momentan jedenfalls sei die Wehr in Top Form, arbeite sehr gut mit der DRK-Bereitschaft Keltern und Pflege eine gute Kameradschaft. So genieße die Feuerwehr Keltern einen sehr guten Ruf und engagiere sich sowohl mit der Höhenrettungs-/Absturzsicherungsgruppe und der Führungsunterstützungseinheit auch auf Kreisebene. In diesem Sinne sei mit der Ausrichtung der Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbands am 13. April in der Dietlinger Speiterlinghalle schon das nächste Ziel vor Augen.

In einem Grußwort ging anschließend Bürgermeister Bochinger auf die Belange der Feuerwehr ein und bezeichnete den Bau des Feuerwehrhauses zwischen Dietlingen und Ellmendingen als ein Jahrhundertprojekt. Zum Zeitplan führte er aus: Nach der Beauftragung des Architektenbüros Schleicher-Ragaller aus Stuttgart sei im Dezember das Raumkonzept beschlossen worden. In der Aprilsitzung des Gemeinderats werde die Vorplanung und eine Kostenschätzung vorgestellt. Zeitgleich mit der dann folgenden Entwurfsplanung und der Kostenermittlung werde auch das Bebauungsplanverfahren betrieben. 2019 soll auch die Straßenplanung sowie der Umbau der Landstraße 562 mit einer Abbiegespur fertiggestellt, und die durch das Baufeld führende Wasserdruckleitung nach Dietlingen verlegt sein. Ende diesen Jahres soll das Baugesuch eingereicht werden, so dass der Spatenstich 2020 erfolgen könnte. Ein genaues Datum konnte das Gemeindeoberhaupt nicht nennen. Im allgemeinen unterstrich er aber, dass man sich stets für die Feuerwehr und deren Belange einsetzen würde. Wohlwissend, dass nur eine gut ausgestattete Wehr erfolgreich arbeiten könne würden für alle anfallenden Aufgaben auch stets die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Martin Irion und der stellvertretende Feuerwehrverbandvorsitzende Udo Frey sprachen der Kelterner Feuerwehr große Anerkennung auch für ihr Engagement auf Kreisebene aus.

Eine wahre Ehrungsflut gab’s auf der Hauptversammlung durch das erstmalige Verleihen des Feuerwehr-Ehrenzeichens in Bronze für 15jährigen aktiven Dienst. Damit, so Kreisbrandmeister Martin Irion, würde der Einsatz und das Engagement, schon der Jüngeren Feuerwehrleute gewürdigt. Bei der Ehrung der langjährigen Aktiven mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 40jährigen Feuerwehreinsatz an Jürgen Bischoff und Ralf Arnold, sowie dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber für 25jährigen Feuerwehreinsatz an Alexander Kaburek unterstrich, dass ihnen auch eine Vorbildfunktion zukäme, die Ansporn auch für die Jüngeren sei. Eine Feststellung die auch Bürgermeister Steffen Bochinger in seiner Dankabstattung an alle bestätigte.

 

Das Bild zeigt v.l.: Steffen Bochinger, Martin Irion, Uwe Renninger, Jürgen Bischoff, Patrick Wurster, Katharina Wurster, Nathalie Trägner, Steffen Kronenwett, Tobias Winter, Rebecca Schwerdtle, Patrick Hörter, Kevin Schäfer (verdeckt) Hans Hoffmann, Stefanie Heinkel, Dennis Gnad, Thomas Reuter, Christan Marth, Nico Fletterer, Nina Knaack, Maik Bohnenberger, Melanie Augenstein, Florian Bierhalter, Joachim Straub und Udo Frey.