Abteilungskommandant mahnt zu verstärkter Übungsteilnahme und Jugendarbeit (03.02.2023)
Am vergangenen Freitagabend traf sich die Abteilung Dietlingen der Freiwilligen Feuerwehr zur Versammlung im Feuerwehrhaus. Ihr Abteilungskommandant Timo Schmidt hatte seinen Bericht wieder perfekt und professionell vorbereitet und unterstützte das Gesagte mit Grafiken und Aufstellungen, die er für die Kameraden auf die Leinwand warf. 38 Einsätze hat die Abteilung im letzten Jahr insgesamt verzeichnet, wurde zu 15 Brandeinsätzen und 23 Hilfeleistungseinsätzen gerufen, die sie alle ohne eigene Schäden bewältigen konnte. Die Übungsbeteiligung war sehr unterschiedlich. Timo Schmidt hat „Übungshelden“ in der Abteilung gelobt, die sich an mindestens 16 von 18 möglichen Übungen beteiligt haben. Dafür gab es als Belohnung Feuerwehrsocken für Jürgen Bischoff, Robin Gorgus, Nina Knaack, Oliver Knaack, Oliver Vogel und Dominic Ziegler. Grundsätzlich aber könne die Übungsbeteiligung besser ausfallen. Der Abteilungskommandant appelliert eindringlich, wieder mehr an den Übungstagen teilzunehmen. Im laufenden Jahr übrigens werden die verstärkte Zusammenarbeit sowie gemeinsame Übungen mit Ellmendingen vorgezogen.
Fünf Kameraden haben die Einsatzmannschaft verlassen, von denen zwei in die Altersmannschaft gewechselt haben. Zum Glück gab es auch zwei Zugänge – Christian Marth ist aus Stuttgart zurück und Clemens Heilmann aus Engelsbrand unterstützt in der Tagschleife – so dass die Abgänge zumindest teilweise aufgefangen werden konnten. Anakin Gugutzer ist aus der Jugendfeuerwehr nachgerückt und wird an den Übungen bereits teilnehmen. Wenn er im nächsten Jahr seine Ausbildung zum Feuerwehrmann absolviert haben wird, kann er auch die Einsatzmannschaft unterstützen. Damit ist der Sechzehnjährige übrigens das erste ehemalige Mitglied der Minifeuerwehr, das in die Einsatzabteilung Dietlingen eintritt. Nachwuchssorgen treiben die mit 33 Aktiven und 15 Altersmannschaftsangehörigen größte Feuerwehrabteilung in Keltern aber ebenso um wie die drei anderen Abteilungen. Da ist es eine Erleichterung, dass Feuerwehrsachbearbeiter Patrick Wurster soeben den Auftrag für die Erstellung eines Webekonzepts hat erteilen können. Ein dringend nötiger Anfang ist damit gemacht, denn die Altersstruktur der Abteilung verrät, dass innerhalb der kommenden zehn Jahre weitere acht Kameraden, also fast 25 Prozent ausscheiden werden. In der Jugendfeuerwehr sind fünf Jugendliche aus Dietlingen, ein Kind ist bei den Minis. Interne Unterstützung für die Jugendarbeit wird dringend benötigt.
Rolf Mertz bescheinigt der Abteilung Dietlingen, dass die Freiwillige Feuerwehr mitunter für den Gemeinderat ziemlich anstrengend sei, denn natürlich gehe es um Steuergelder, über die entschieden werde. Aber man sei sich auch bewusst, dass unvermeidbare Anschaffungen wie zum Beispiel die neue Drehleiter nicht auf Wunsch der örtlichen Feuerwehr gemacht werden und auch sie damit zusätzlich belastet werde. Mit den Bildern aus Berlin von der Silvesternacht noch im Kopf wünscht er der Mannschaft, dass ihr Ähnliches nie passieren werde und sie immer frohgemut und unverletzt zurückkomme.
Kommandant Joachim Straub bestätigt, dass auch die Feuerwehrführung ordentlich Bauchgrimmen hatte, als sie im Feuerwehrbedarfsplan nach der Anfahrtsüberprüfung von der Notwendigkeit der Drehleiter erfuhr. Im vergangenen Jahr ist bei der Feuerwehr viel passiert. Straub merkt an, dass die Umstellung auf Digitalfunk zum Glück rechtzeitig in Angriff genommen wurde, denn aktuell müssen andere Gemeinden Engpässe bei Lieferanten erfahren, die Keltern vermeiden konnte. Für das neue Feuerwehrhaus steht nun die Ausschreibung für den Rohbau kurz bevor. Die Gesamtversammlung im März wird in der Speiterlinghalle stattfinden „mit Blick auf das neue Zuhause“. In Vorbereitung auf die Zusammenführung haben die Abteilungen Dietlingen und Ellmendingen schon mit ihren Inventaraufstellungen begonnen, um die Räumlichkeiten optimal planen zu können.
Bürgermeister Steffen Bochinger spricht auch in seinem Grußwort an die Dietlinger Feuerwehr von 2022 als dem Jahr der Feuerwehr in Keltern. Für den Neubau konnte detailliert geplant werden, die Drehleiter jedoch habe ihn wie jeden anderen völlig unvorbereitet getroffen. Das Bauschild für die Baustelle war schon quasi aufstellbereit, aber die zusätzlich benötigte Garage hätte darauf gefehlt, so dass nachgearbeitet werden musste. Mit der Installation der Sirenen sei Keltern ganz vorne und durch die Einführung des Digitalfunks sogar die erste Gemeinde in Baden-Württemberg, die direkt zentral vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn angesteuert werden könne. Der Bürgermeister betont, dass die Leistung der Freiwilligen Feuerwehr bei der Gemeinde und im Gemeinderat sehr hoch geschätzt wird und dankt den Feuerwehrleuten für ihren anhaltenden Einsatz zur Sicherheit der Einwohner.
Bericht & Bilder: Susanne Herweg